Mehr Gereimtes

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Neulich ist mir der Zug gerissen,
ei, wie ist das doch bescheiden!
Nach 15 Jahr' nur war er schon verschlissen,
am Bahnübergang in der Fern', ist er dann gerissen.
Am Kupplungshebel ist er abgerissen,
wahrscheinlich war er dort gesplissen.

Und wenn man das Getrieb' nicht mehr schalten kann,
muß man wohl oder übel schieben dann.
Ich schieb den Fahrapparat die Straß' entlang,
wenn ich an den Schaden denk, wird mir bang.
Den Motorhocker mit letzter Kraft, stell ich an der Tanke ab,
weil ich wähne, daß ich schnell ein Ersatzteil hab.

Ermattet auf der Tankstellenbank niedergesunken,
außer Atem und nach Schweiß gestunken,
fragt man mich, ob ich in Ordnung sei,
sonst riefe man den Arzt herbei.
Ich japse, daß alles in Ordnung wär,
nur das Reiteisen, das ist 200 Kilo schwer.

Wieder klaren Sinnes denk ich mir,
wie tu' ich nun, und sitze hier?
Mit dem Taschentelefon ruf ich Hilf herbei,
damit man mich fahre und helfend bei mir sei.
Doch das Sprechofon will mich nicht verbinden,
meldet nur, mein Guthaben tat entschwinden.

Weil ein Übel  selten kommt allein,
müßen diese wohl zu zweien sein -
mit Barschaft letzter Münze und trotzig Mut,
speis ich den Mobilquatscher erst, dann meiner Hitze Glut.
Eine Aufladekarte und einen kühlen Tranke,
ersteh' sogleich ich im Laden an der Tanke.

Zu Hause endlich wieder angekommen,
wird auf Abhilf' des Malheurs gesonnen.
Ich denk' der Zug der ist hin, ein neuer der muß her,
Ersatz zu beschaffen, das  ist nicht schwer.
Ich bestell mir flugs einen neuen,
doch bald schon sollt dies mich reuen.

Neulich ist mir der Zug gerissen,
ei, wie ist das doch bescheiden.
In verschiedenen Längen gibt es diesen,
so ist es bei den Händlern ausgewiesen.
Den längsten will ich haben, das ist mein Begehr,
doch diesen zu finden tut sich der erste Händler schwer.

Den kürzesten schickt er mir stattdessen,
in der Läng' hat er sich wohl vermessen.
Dieses wird sogleich reklamiert,
und der Händler es aufs neu probiert.
Zwar ist der neue Zug etwas länger doch,
aber zu kurz, ist er immernoch.

Der zweite Händler habe diese Länge nicht,
der dritte jedoch Erfolg verspricht.
Nur bearbeit 'er die Bestellung nicht,
ist wohl zum Segeln, oder hat die Gicht.
Er pflegt kein Kontakt, tut so walten,
seine Teile , die will er wohl behalten?

3 Wochen später trifft das Päckchen ein,
wird wohl die rechte Länge drinnen sein?
Den kürzesten hat auch er gesand,
ich verzweifle an mein' Verstand.
Der vierte Händler gar antwortet nicht,
der ist wohl auf ein Geschäft nicht erpicht?

Der fünfte Händler nun,
wird er wie geheißen tun?
Aber auch dessen Zug
ist nicht nicht lang genug.
Neulich ist mir der Zug gerissen,
ei, wie ist das doch bescheiden!

Der letzte Streich,
der folgt sogleich:
ich denk' daß ich den Zug verlängern lass,
vom Fachmann auf das rechte Maß.
Den Zug hat ihm die Post gebracht,
nur hat er ihn nicht lang gemacht.

Er sei dazu nicht in der Lage,
weil er keine Teile habe;
dies tut er nach 3 Wochen kund,
nach mehrmaliger Fragestund.
Doch will er den  Zug  zurück mir senden,
und die Sach' damit bewenden.

Als endlich das Paket trifft ein,
fast der Schlag mich trifft; kann das sein?
Der Zug der drinnen liegt, eingerollt und fein,
der ist der meine nicht, der ist nicht mein.
Den kann ich nicht gebrauchen,
den könnt' man in der Pfeife rauchen.
                                                                       
Meinen Zug bekomm' ich nicht zurück,
sag, ist das nicht ein starkes Stück?
Keine Antwort gibt jener mehr,
und mich ärgert dies gar sehr!
Eine Deppen - Firma ist Glöckner Seile,
davon bin ich überzeugt, mittlerweile.

Doch unverhofft beseitigt das Malheur,
vom örtlichen Rollerladen, der Monteur.
Der brave Mann bringt einen Zug heran,
der die Funktion erfüllen kann.
Neulich ist mir der Zug gerissen,
ei, wie war das doch beschissen!


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